Bericht über die internationale methodologische Tagung für DoktorandInnen und HabilitandInnen „Junge Forschung im Bereich Deutsch als Fremdsprache: Poznań- Marburg- Nijmegen“, die vom 26. bis 27.04.2018 in Poznań stattfand.
Die internationale methodologische Tagung für DoktorandInnen und HabilitandInnen ist der wichtigste Teil der polnisch-deutsch-niederländischen, universitären und internationalen Zusammenarbeit zwischen der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań, der Philipps-Universität Marburg und der Radboud Universiteit Nijmegen und eine Fortsetzung gemeinsamer wissenschaftlicher Kolloquien. Das Hauptziel der Tagung war es, den ReferentInnen, die an ihren Dissertationen und Habilitationen arbeiten, die Möglichkeit zu geben ihre Forschungsprojekte in einem 30-minütigen Referat vorzustellen und einer Gruppe von ExpertInnen im Bereich Deutsch als Fremdsprache zur Diskussion zu stellen. In diesem Jahr präsentierten auch Masterstudierende aus Poznań die Konzepte ihrer Magisterarbeiten. Für die Organisation dieses wissenschaftlichen Ereignisses war die Abteilung der Interkulturellen Glottopädagogik (Zakład Glottopedagogiki Interkulturowej) zuständig, die von Prof. Dr. habil. Sylwia Adamczak-Krysztofowicz in Zusammenarbeit mit der Radboud Universiteit in Nijmegen (vertreten von Dr. Sabine Jentges) und der Philipps-Universität Marburg (vertreten von Prof. Dr. Kathrin Siebold) repräsentiert wurde. Die Tagung wies darauf hin, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der DaF-Didaktik ist. Dank des Engagements der ReferentInnen und der intensiven Diskussionen gab die Tagung den Teilnehmenden viele neue Impulse und ermunterte sie zu einem noch größeren Engagement in solch eine Zusammenarbeit. Es freut uns sehr, mitteilen zu können, dass die nächste internationale Tagung für DoktorandInnen und HabilitandInnen (6. Tagung) vom 28. bis zum 29. März 2019 in Nijmegen (Niederlande) stattfinden wird, an der fünf VertreterInnen aus Poznań teilnehmen können.
Bericht über die Konferenz Internationale Lehrkooperationen in der Germanistik und in Deutsch als Fremdsprache, Marburg 21.-22.07.2016
Vom 21.-22. Juli 2016 veranstaltete die Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache des Instituts für Germanistische Sprachwissenschaft der Philipps-Universität Marburg in Kooperation mit der Abteilung für Interkulturelle Glottopädagogik des Instituts für Angewandte Linguistik der Adam Mickiewicz-Universität Poznań und der Abteilung Deutsche Sprache und Kultur/Niederlande-Deutschland-Studien der Radboud Universiteit in Nijmegen die Konferenz Internationale Lehrkooperationen in der Germanistik und in Deutsch als Fremdsprache.
Das Institut
Am Institut für Angewandte Linguistik wird im Bereich einer weit verstandenen Angewandten Sprachwissenschaft geforscht und gelehrt. Wichtige Schwerpunkte bilden Translationswissenschaft, kontrastive Sprachwissenschaft Polnisch-Deutsch, interdisziplinäre Diskursanalyse, Interkulturelle Kommunikation, Fremdsprachendidaktik und -methodik, Mehrsprachigkeitsforschung, Medienlinguistik, fremdsprachige Medien- und Kulturdidaktik sowie sprachwissenschaftliche Forschungsmethodologie.
Das Institut bietet folgende Studienschwerpunkte in B.A, M.A. sowie Promotionsstudiengängen an:
Fremdsprachenlehr- und –lernforschung (Glottodidaktik),
Translationswissenschaft,
Interkulturelle Kommunikation.
Im Rahmen eines systematisch aktualisierten Studienangebots kann neben den für die einzelnen Studienschwerpunkte obligatorischen Vorlesungen und Seminaren aus einer breiten Palette an wechselnden Zusatzmodulen gewählt werden. Die Unterrichtssprachen sind Deutsch, Englisch und Polnisch. Die Studierenden können darüber eine weitere Sprache im Rahmen des Angebots der Sprachschule der Adam-Mickiewicz-Universität belegen.
Das Institut unterhält ein sehr gut ausgebautes Netz an internationalen Partnerschaften im Rahmen des ERASMUS-Programms sowie zahlreicher Universitätspartnerschaften. Jede/r Studierende kann mindestens ein Semester lang an einer Universität außerhalb Polens studieren (u.a. an Universitäten in Deutschland, Österreich, Spanien, Italien, Kroatien, Rumänien, Holland, in der Slowakei und in Russland (Link do współpracy międzynarodowej). Ein ausgebautes System von Praktika bereitet auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vor. ((Link do praktyk))
Die Absolventinnen und Absolventen werden für eine Tätigkeit in folgenden Berufsfeldern ausgebildet:
Lehrkraft für Deutsch und Englisch als Fremdsprachen
Übersetzen und Dolmetschen in der Sprachenkonstellation Polnisch-Deutsch-Englisch, insbesondere:
Textübersetzung im Bereich Wirtschaft und Recht,
Konsekutiv- und Simultandolmetschen
Interkulturelle Kommunikation und Mediation, u.a. in den Bereichen Kulturmanagement, Medien und Verlagswesen, Tourismus.
Am Institut arbeiten hoch qualifizierte Lehrkräfte aus Polen, Deutschland, Österreich und Großbritannien. Seit 1991 besteht ein DAAD-Lektorat. Das Lehrangebot wird durch Vorträge und Gastdozenturen ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie durch internationale Workshops für Studierende laufend ergänzt.
Das Institut verfügt über einen gut ausgestatteten Lesesaal, einen Computerraum, ein Sprachlabor sowie einen Raum mit Kabinen für Konferenzdolmetschen.
Seit 1966 erscheint am Institut die traditionsreiche Zeitschrift „Glottodidactica“. Seit 2007 wird die Serie „Język-Kultura-Komunikacja“, seit 2011 die Serie „Posener Beiträge zur Angewandten Linguistik“ herausgegeben.
Aus der Institutsgeschichte
Das Posener Institut für Angewandte Linguistik steht in der Tradition des 1964 von Professor Ludwik Zabrocki an der Adam-Mickiewicz-Universität gegründeten Lehrstuhls für Angewandte Sprachwissenschaft.
Zu den Aufgaben dieses Lehrstuhls gehörte in erster Linie die wissenschaftliche Erforschung von Sprachlernprozessen und die Erarbeitung von Sprachlehrmethoden, die den Bedürfnissen einer sich zunehmend öffnenden Gesellschaft gerecht wurden. 1966 wurde hier die Zeitschrift „Glottodidactica. An Journal of Applied Linguistics” gegründet, die zunächst als Jahrbuch erschien und durch die Bemühungen ihres Herausgebers, Ludwik Zabrocki, mit der Zeit den Rang eines internationalen Forums der Fremdsprachenlehr- und -lernforschung erhielt.
Die Wurzeln des Instituts für Angewandte Linguistik reichen auch ins Posener Institut für Germanische Philologie (ehemals: Lehrstuhl für Germanische Sprachen), in dem von 1968 bis 1975 Professor Waldemar Pfeiffer, der spätere Institutsgründer, tätig war. 1975 verlagerte er seinen Arbeitsschwerpunkt in das Institut für Sprachwissenschaft, die enge Zusammenarbeit mit dem Institut für Germanische Philologie wurde beibehalten. In den Jahren 1986-1988 betreute Professor Waldemar Pfeiffer den dortigen Fachbereich für Methodik. Der Fachbereich für Angewandte Sprachwissenschaft im Institut für Sprachwissenschaft wurde 1984 in den Fachbereich für Glottodidaktik (Sprachlehr- und -lernforschung) umgewandelt. 1987 gründete Waldemar Pfeiffer zusammen mit seinen engsten MitarbeiterInnen dann einen selbstständigen Lehrstuhl für Glottodidaktik und leitete diesen bis zum Januar 1996. Die Forschungs- und Lehrtätigkeit wurde systematisch um translationswissenschaftliche Aspekte erweitert, zwischen 1997 und 2005 bestand ein Lehrstuhl für Glottodidaktik und Translatorik. Die dynamische personelle und wissenschaftliche Entwicklung ermöglichte 2005 seine Umbildung in das heutige Institut für Angewandte Linguistik.